Amalgam ist preiswert, relativ leicht zu verarbeiten und lange haltbar. Selbst ausgedehnte Füllungen halten viele Jahre, weswegen Amalgamfüllungen nach wie vor die Standardtherapie für defekte Seitenzähne sind und von den gesetzlichen Krankenkassen als Sachleistung vollständig übernommen werden. Die viel diskutierte Schädlichkeit von Amalgam lässt sich bis zum heutigen Tage nicht wissenschaftlich beweisen. Der Verdacht lässt sich aber ebenso wenig widerlegen.

Alle Seitenzahnfüllungen aus alternativen Materialien erfordern hinsichtlich Verarbeitung und Materialpreis mehr Aufwand; die Haltbarkeit dieser Füllungen muss man im einzelnen betrachten:

Kunststoff nur für kleinere Defekte

Kunststoff (Composite) eignet sich als Füllungsmaterial im Seitenzahnbereich für sehr kleine bis mittelgroße Defekte, die nicht allzu hohe Kaukräfte aufnehmen müssen. Für große, stark belastete Füllungen kommt er nicht in Frage, weil die Füllung sich im Laufe der Zeit unter der Kaubelastung elastisch verformt und schließlich an den Rändern undicht wird. Vorteilhaft ist, dass der Kunststoff zahnfarben ist, weswegen er das ideale Material für Frontzahn- und Zahnhalsfüllungen ist. Ein weiterer Vorteil des Kunststoffes ist, dass er direkt im Mund verarbeitet werden kann. So lässt sich die Füllung in einer einzigen Sitzung fertig stellen.

Für die dauerhafte Versorgung größerer Zahndefekte im Seitenzahnbereich bieten sich laborgefertigte Füllungen - sogenannte Inlays - an. Als Material kommen Goldlegierungen und Keramik in Frage.
Es werden zwei Behandlungssitzungen benötigt: In der ersten Sitzung wird der Zahn für die Aufnahme des Inlays vorbereitet, ein Abdruck genommen und eine provisorische Füllung eingesetzt. Nach ein bis zwei Wochen wird in der zweiten Sitzung die provisorische Füllung entfernt und das Inlay wie eine Intarsie in den Zahn eingesetzt.
Die Präzision der Herstellung und ihre große Stabilität machen Goldinlays zu den haltbarsten Füllungen überhaupt. Verglichen mit Amalgam haben Goldinlays eine angenehm warme Farbe, während Keramikinlays wiederum zahnfarben sind.